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Private Unterkunft für Weissweinfreunde

Von Jorgos Milonas

Burgund auf eigene Faust
Hotels in Frankreich gelten entweder als teuer, oder schlecht, oder gar beides, auch wenn eine Besserung der Verhältnisse während der letzten Jahr nicht zu übersehen ist. Neben der traditionellen Hotellerie etablierte sich, insbesondere von Franzosen selbst rege benutzt, eine Parahotellerie auf sehr gutem Niveau. Private Anbieter stellen zu meist in schönen historischen Gebäuden Zimmer zur Verfügung, z.T. mit einem besseren Komfort und Unabhängigkeit als dies im Hotel der Fall ist. Vom Preis her sind sie auch günstiger und die Übernachtungen werden oft abhängig von der Dauer des Aufenthaltes degressiv berechnet. Ob das Frühstück im Preis inbegriffen ist, sollte man jedoch lieber gleich anfragen.

Es gibt in Burgund relativ wenig einfachere, touristische Hotels. Mache Dörfer haben nicht einmal ein Restaurant oder eine Gastwirtschaft. Dann ist eine private Unterkunft, die vor Ort als Gite oder Chambre d'hôte bezeichnet wird, gerade das Richtige. Man kommt einfacher in Kontakt mit der lokalen Bevölkerung und bezieht so auch wertvolle Informationen und Empfehlungen - gleichzeitig kann man die Angaben in Reiseführern auf diese Weise überprüfen.

Wer gerne Weisswein trinkt, macht in der Gegend von Pouilly, Fuissé, Solutré und Chasselas sicher einmal Halt. Für unsere geplante Erkundung der Gegend wäre Chasselas eine ideale Lokalität. In Chasselas war uns empfohlene günstige Unterkunft im schönen Schloss schon lange im Voraus ausgebucht gewesen. Also suchten wir in unmittelbarer Nähe nach einer Alternative. Im etwa 1 Km entfernten Dorf Leynes gab es weitere Gites. Einige Zimmer gab es im „Alten Schloss“ zu 70 Euro und zu 80 Euro das Doppelzimmer mit Frühstück im herrschaftlichen „Haus Rijckaert“, wo auch Wein produziert wird. Das war der Grund für unseren Entscheid.
Wir wurden sehr gastfreundlich empfangen. Die Qualität der Unterkunft übertraf bei weitem unsere Erwartungen. Stilvoll eingerichtetes, grosses Zimmer wie in einem Schloss, geschmückt Oelbildern, zeigenossischen Tapeten, mit einem herrlichen Ausblick in die Weinberge und das Dorf. Das Badezimmer war modern und geschmackvoll eingerichtet. Das Frühstück mit sehr gutem Angebot, wurde im Salon wie zu Ludwig XIV-Zeiten serviert und darüber hinaus wurden unsere Wünsche zuschlagsfrei alle erfüllt.

In den nächsten Tagen profitierten wir dann von der guten Kenntnis der lokalen Gegebenheiten betreffend Restaurant, Weine und den Tip nach Solutré* zu fahren. Wir erfuhren auch von wo der besten Blick auf den berühmten Felsen zu erhaschen war und unser Vermieter empfahl uns den Besuch des dortigen archäologischen Museums. Herr des Hauses, J. Rijckaert sprach auch Englisch und Deutsch. Unser Aufenthalt hat sich fast zu einem Besuch bei Freunden entwickelt. Die uns freundlich angebotene Weindegustation war sehr lehrreich und so wie es immer sein sollte ohne jeden Kaufzwang.

Gites und die Chambres d’hote sind sicher eine gute Alternative zur Hotelunterkunft, allerdings empfiehlt es sich, sich vorher über die Erfahrungen anderer Touristen zu erkundigen.

Jorgos Milonas
Foto: Dr. Georg W. Pollak, sc. pollak-presse.tatraportal.sk

Reportage über Solutré, siehe unter "Burgund, Ausgrabungen"

Geschrieben 29.03.2011, Geändert 29.03.2011, 3453 x gelesen.

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